Die
Republik der Philippinen (Republika ng Pilipinas; englisch:
Republic of the Philippines; der Name leitet sich vom spanischen König Philipp II. ab) liegt im westlichen Pazifischen
Ozean und gehört zu Südostasien.
Das Südchinesische Meer trennt die Inselgruppe
von Vietnam
im Westen, die Celebessee von Indonesien
im Süden. Der Archipel,
der sich von 5° bis 21° nördlicher Breite und von 117° bis 126° östlicher Länge
erstreckt, bildet den fünftgrößten Inselstaat
der Welt nach Indonesien, Madagaskar, Papua-Neuguinea
und Japan.
Mit etwa 300.000 qkm ist die Landfläche der Philippinen etwas größer als die
der Bundesrepublik (248.000 qkm). Von den 7107 Inseln der Philippinen sind
jedoch nur etwa 800 bewohnt.
Das
Klima
der Philippinen wird vor allem durch die Nähe zum Meer geprägt, kein Ort ist
weiter als 200 km von der Küste entfernt. Die Lage der Inseln in den niederen tropischen
Breiten und der Einfluss der umgebenden Meere bewirken eine über das Jahr sehr
ausgeglichene Temperatur von rund 26 °C mit nur geringen Schwankungen. Die
meisten Niederschläge fallen im Zusammenhang mit dem Südwest-Monsun vor
allem in der Zeit von Mai bis November. An der Westküste (Manila) bringt der
Nordost-Monsun nur geringe Niederschläge, während an der Ostküste (Davao)
ganzjährlich humides Klima herrscht. Wegen der überwiegend
in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirge fallen an der Westseite der Inselgruppe deutlich
weniger Niederschläge als an der Ostseite. Von August bis Oktober ziehen häufig
Taifune
über die Mitte und den Norden der Philippinen; zwischen 1945 und 2000 wurden
die Philippinen von 349 Taifunen überquert oder gestreift.
Kulinarisches
Mehr
noch als den oft üblichen Gruß "Guten Tag" hört der Gast die Frage
" Kumain na kayo? " (Haben Sie schon gegessen?). Nicht nur unter
Bedingungen der Armut ist die Frage nach dem - oft sehr sozial in Gemeinschaft
gestalteten - leiblichen Wohl ein unverzichtbarer Standard. Reis und Fisch
zählen zu den Hauptnahrungsmitteln über die es auch im Internet wissenswertes
nachzulesen gibt...
Das
was gemeinhin unter philippinischer Kultur verstanden wird, ist die Kultur der
christlichen Tieflandbewohner, die die Mehrheit bilden und unter spanischer
Herrschaft standen. Die Hochlandbewohner sowie Philippinische Muslime und Philippinische Chinesen unterscheiden sich
in ihren Sitten und Bräuchen zum Teil erheblich von der Mehrheitsgesellschaft.
Ansonsten ist auf den Philippinen überall der amerikanische Einfluss spürbar,
auch wenn dieser nicht so tiefgreifend war wie der Einfluss von mehr als
dreihundert Jahren spanischer Kolonialherrschaft und Katholizismus.
Kulturelle Werte
Im
Grunde genommen sind die Philippinen immer noch eine Stammesgesellschaft, in
der das persönliche Beziehungsgeflecht innerhalb einer bestimmten Gruppe von
höchster Wichtigkeit ist. Und trotz jahrhundertelanger Kolonisierung und
oberflächlich westlicher Fassade sind die Philippinen immer noch Teil Asiens,
mit einigen der dort typischen Einstellungen. Daraus ergeben sich die Werte der
Filipinos, zu denen gehören:
Utang
na loob bedeutet soviel wie Dankesschuld und beinhaltet die moralische
Verpflichtung, denen zu helfen die einem früher geholfen haben.
Hiya
bedeutet Schamgefühl und bezieht sich nicht nur auf die Person selbst, sondern
auf seine ganze Familie. Es ist wichtig, auf keinen Fall Gesichtsverlust zu
erleiden.
Pakikisama
bedeutet Geselligkeit. Für Filipinos sind harmonische persönliche Beziehungen
wichtig. Deshalb wird auch vieles nie so direkt ausgesprochen wie in Europa.
Familiärer
Zusammenhalt ist auf den Philippinen sehr wichtig, da die Familie die einzige
Sozialversicherung ist. Oft leben sogar verheiratete Kinder noch bei ihren
Eltern oder in der Nähe. Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft innerhalb der
Gruppe ist auf den Philippinen sehr wichtig. Dieser Zusammenhalt erstreckt sich
jedoch nicht auf größere Einheiten. Besonders auf den Philippinen nehmen die
Einheimischen jede Art von Kritik an ihrem Land schnell übel. Hier hält man
Pünktlichkeit übrigens für unhöflich. Zum Essen Geladene, die nicht gierig
erscheinen wollen, sollten mindestens eine Viertelstunde zu spät kommen.
Geschichtliches
Im Zuge der kolonialen Entdeckungen wurden einige Inseln 1521 von Magalhaes für
Spanien in Besitz genommen. 1543 erhielt die Inselgruppe um Samar und Leyte
nach dem spanischen König Philipp II den Namen Islas las Felipinas. Dieser Name
wurde 1571 auf das ganze Inselreich übertragen. 1648 wurden die Philippinen im
Westfälischen Frieden Spanien zugeschrieben. Die jahrhundertelange
Unterdrückung der Inselbevölkerung und deren gewaltsame Missionierung durch den
spanischen Klerus begründeten auch den spanischen Besitz riesiger Latifundien,
auf denen die bekehrten Einheimischen wie Leibeigene arbeiteten. Auflehnungen
gegen die Fremdherrschaft gab es immer, teilweise unterstützt von den
portugiesischen Rivalen (die selber gern die Inseln in ihren Besitz gebracht
hätten). Ende des 19. Jh. kam es zu einer Revolution und der Proklamation der
Republik (1898). Im Spanisch-amerikanischen Krieg 1898 unterstützten die
Filipinos die USA, die ihnen dafür die staatliche Unabhängigkeit versprachen.
Nach dem Krieg musste Spanien die Philippinen an die USA abtreten. Die
versprochene Unabhängigkeit wurde ihnen aber nun nicht gewährt, sodass die
Unabhängigkeitsbewegung unter Aguinaldo ihren Kampf nun gegen die US-Herrschaft
fortsetzte. Der Kampf endete mit einer Niederlage der Aufständischen. 1901
mussten sie die Herrschaft der USA anerkennen. Nach dem Beginn des
Pazifikkriegs (1941) bildete sich auf den Philippinen eine japanfreundliche
Regierung. 1943 gründeten die japanischen Besatzer eine unabhängige
philippinische Republik. Dagegen nun entwickelte sich ein breiter
philippinischer Widerstand, der zum Teil mit den USA verbündet war, zum Teil
kommunistisch inspiriert war. Nach Ende des 2. Weltkriegs entließen die USA die
Philippinen endgültig in die staatlichen Unabhängigkeit. Dafür sicherten sich
die USA einige Privilegien: z.B. dieselben Rechte für US-Bürger bei der
Ausbeutung von Naturschätzen und - auf 99 Jahre - die Errichtung von
Militärstützpunkten. Gelegentliche Aufstände (z.B. 1949) wurden von der
US-freundlichen Regierung mit Militärunterstützung der USA niedergeschlagen.
1965 wurde Ferdinand Marcos Präsident. Er rief 1972 das Kriegsrecht aus, das
bis 1981 galt und erließ eine neue Verfassung, die ihm ein diktatorisches
Regime ermöglichte. Ungleichheit, Korruption und Bestechung nahmen vehement zu
und machten das Land unsicher. Marcos' 24 Jahre anhaltende Herrschaft endete
1986, als weite Bevölkerungsteile gegen das Regime protestierten und Marcos
daraufhin das Land verließ. Trotz einer neuen demokratischen Verfassung kamen
die Philippinen auch unter der Präsidentin Aquino, Witwe des 1983 ermordeten
Oppositionellen Benigno Aquino, nicht zur Ruhe. Sechsmal versuchte das Militär
zu putschen, der Ausgleich mit den kommunistischen Rebellen scheiterte, und die
Marcos-Anhänger übten weiter Druck aus. Erst nach den Präsidentschaftwahlen
1992, die Fidel Ramos gewann, kam das Land innerlich zur Ruhe. Ramos schloss
1994 einen Waffenstillstand mit den moslemischen Rebellengruppen, die seit über
20 Jahren einen Guerillakrieg führten. 1998 wurde Joseph Estrada, ein
ehemaliger populärer Schauspieler, zum Präsidenten gewählt.
Sonstiges
Die
Philippinen sind eines der wenigen Länder, in denen Ehescheidungen verboten
sind. Aus diesem Grund lassen sich viele philippinische Ehepaare in der Dominikanischen Republik scheiden.
Ehebruch steht ebenfalls unter Strafe.
Bei
Heirat eines philippinischen Staatsangehörigen im Land ist zuvor eine
„Ehefähigkeitsbescheinigung“ (engl.: Legal Capacity) vom Bräutigam vorzulegen.
Dieses Dokument wird vom zuständigen Standesamt ausgestellt und muss von der
Deutschen Botschaft bestätigt werden. Wegen der zahlreichen Fälschungen erkennt
die Deutsche Botschaft in Manila mittlerweile (seit 2001) keinerlei
philippinischen Dokumente ohne aufwändige persönliche Nachprüfungen an.
Der
Grundstückserwerb ist ausschließlich durch philippinische Staatsbürger möglich,
Ausländer können keine Grundstücke erwerben. Hintergrund ist der häufige
Missbrauch, wie zum Beispiel in internationalen Versteigerungen. Es ist
allerdings möglich, als Ausländer die philippinische Staatsangehörigkeit zu
erwerben. Hier gibt es dann allerdings eine Konfrontation mit dem deutschen
Recht, das eine Doppelstaatsbürgerschaft zur Zeit noch untersagt.
Philippinische Küche/Essen
Die
Philippinische Küche vereinigt spanische, chinesische, indische, japanische und
sogar amerikanische Einflüsse, die auf die Regionalküchen der unterschiedlichen
ethnischen Gruppen der Philippinen gewirkt haben. Fisch und Meeresfrüchte sind
die Grundnahrungsmittel der Philippinen. Fisch wird im einfachsten Fall einfach
gebraten und mit Reis, der Bestandteil jeder Mahlzeit ist, und Gemüse gegessen.
Aus größeren Fischen wird meistens sinigang na isda (eine säuerliche Suppe)
oder paksiw (mit Pfeffer und Essig geköchelt) oder inihaw (gegrillt). Garnelen,
Krabben
und Langusten
jedoch sind teuren und exklusiven Gerichten vorbehalten. Als Arme-Leute-Essen
gelten Muscheln
und Schnecken,
diese werden aber auch als Delikatesse in guten Restaurants serviert.
Kinilaw, roher Fisch, der in Essig mariniert wird und mit kleingeschnittenen
Zutaten wie Knoblauch, Ingwer und Chili in vielen lokalen Rezeptvariationen
zubereitet wird, ist für den Fischkenner eine preiswerte Delikatesse. Hingegen
ist Bagoong (fermentierte Garnelenpaste) kein Gericht, das von europäischen
Besuchern gerne gegessen wird.
Schweinefleisch
wird, außer in den islamischen Regionen, gerne gegessen. Als Nationalgericht
gilt Adobo, dieses besteht entweder aus Schweinefleisch,
Rindfleisch, Geflügel, Fisch oder Gemüse, welches gedünstet wird. Dazu kommen
noch Essig, Knoblauch, Zwiebeln, Pfeffer und je nach Region Sojasoße oder Kokosmilch.
Für feierliche Anlässe wird meist geröstetes Spanferkel
mit Lebersoße serviert, in den Philippinen bekannt unter den Namen Lechon.
Andere populäre Speisen sind Fleisch- oder Fischspieße Inihaw (gegrillt) oder auch an der Luft getrocknetes und
gesalzenes Rindfleisch (Tapa), welches gebraten oder gegrillt und mit Nipapalm-Essig gewürzt wird. Kare-Kare (Ochsenschwanz und/oder
Rindfleisch in Erdnuss-Sauce) ist auch sehr populär. Die Speisen sind nicht so
stark gewürzt wie in anderen asiatischen Ländern. Dafür wird viel Kokosnuss
verwendet: guinatan entsteht, wenn Fleisch und Gemüse mit Kokosnussmilch
aufgekocht wird. In der Provinz Bicol wiederum wird gerne scharf gegessen, das
so genannte Bicol Express ist zum Beispiel dem Thai-Curry sehr ähnlich.
Chinesischen
Ursprungs sind mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtaschen (Siopao). An
Geburtstagen werden lange Nudeln (Pansit), die ein langes Leben symbolisieren
sollen, serviert. Pansit sind ebenso wie Frühlingsrollen (Lumpia) oder die
kleinen Lumpiang Shanghai (Schanghai-Lumpia) auch chinesischen Ursprungs. Arroz
caldo (Reis mit Huhn) hat zwar aufgrund der Kolonialzeit einen spanischen
Namen, ist jedoch ebenso auf chinesische Einflüsse zurückzuführen.
Als
Zwischenmahlzeit (merienda) gibt es spanische Gerichte wie ensaymada (süßes
Buttergebäck mit Käse) oder pan de sal (kleine Brötchen), aber auch Reisgebäck
wie puto oder bibingka. Puto wird sehr oft mit dinuguan (eine Suppe aus
Schweinefleisch und Blut) gegessen. Die chinesischen Gerichte Hopia (Gebäck mit
Bohnenpaste) oder pancit canton (Wok-Nudeln) werden auch sehr gerne gegessen.
Zu
den bekanntesten Exporten der Philippinen zählen getrocknete Mangos. Philippinische
Mangos sind kleiner und weniger sauer als indische Mangos. In der Provinz Laguna gilt der buko pie
(Kokosnuss-Kuchen) als besondere Spezialität. Auf der Straße wird oft Halo-Halo
verkauft, eine Mischung aus gehobeltem Eis, Milch, Taro, Kokosraspel,
Karamelpudding, Bohnen und Früchten.
Aufgrund
der spanischen und amerikanischen Kolonisation wird Essbesteck beim Essen
verwendet. Allerdings ohne Messer, nur Löffel und Gabel. Bei der ländlichen
Bevölkerung und bei traditionellen Zwischenmahlzeiten wird mit der Hand
gegessen (kamayan).
Gewöhnungsbedürftig
für europäische Geschmäcker ist der intensive Einsatz von Zucker bei vielen
Gerichten. Selbst ein weltweit bekannter Hersteller von Ketchup musste exklusiv
für die Philippinen den Zuckergehalt erhöhen.
Getränke
Hauptgetränk
zu den Mahlzeiten ist klares Wasser, dies wird aber immer mehr von Softdrinks
verdrängt. Eine sehr große Biermarke ist San Miguel (die spanische Biermarke San
Miguel ist zwar anders gebraut als die philippinische, gehört jedoch auch zur
spanisch-philippinischen Soriano Familie). Teurer Importwein wird meist nur von
der wohlhabenden Bevölkerung getrunken. Andere stark alkoholische Getränke sind
Tuba, der vergorene Saft der Kokospalme, Basi- und Lambanog-Schnäpse, die aus Reis oder Palmen hergestellt werden
und milder Rum
aus Zuckerrohr. Kaffee
wird überwiegend als Fertigkaffee getrunken, außer in Batangas, wo es einen sehr starken eigenen Kaffee gibt, der
barako genannt wird.